Hallo zusammen,
fast 2 Monate sind nun schon vergangen und es ist mal Zeit für einen Zwischenbericht. Die Zeitverschiebung in Deutschland macht es mir möglich dafür nun Zeit zu finden, da die 2.Runde des DFB Pokals hier dann erst um 19:30 Uhr anstatt um 18:30 Uhr anfängt. Die Spiele werden gleich übrigens bei uns in East London über unseren Beamer und einen mehr oder weniger legalen Stream geschaut und die Tipps sind schon abgegeben!
Ich werde des öfteren von Freunden/Familie aus Deutschland gefragt wie es denn bei mir läuft... ist immer etwas komisch darauf zu antworte, wie ich finde, denn es läuft halt alles irgendwie. Um das etwas genauer zu erläutern hilft der Zwischenbericht vielleicht ganz gut.
Montags bis Freitags arbeite ich wie gewohnt Vormittags mit meiner Projektpartnerin Julia an der Floradale Primary School. Wir holen die Klassen immer in den Klassenräumen ab und laufen gemeinsam zum Community Feld des Townships Nompumelelo. Zu Beginn, das haben wir von unseren Vorfreiwilligen übernommen, stellen sich die Kinder in zwei Reihen auf (leider meistens noch eine Reihe Jungs und die andere Reihe Mädchen) und wir machen einen kleinen Hütchenlauf. Danach spiel ich meistens mit den Jungs Fußball, oder Julia und ich spielen gemeinsam mit den Mädchen kleinere Spiele. Die Trennung von Mädchen und Jungs probieren wir meistens aufzuheben, allerdings sind die Jungs hier einfach Fußball verrückt und wollen tatsächlich meist nur Fußball spielen, und die Mädchen spielen viel lieber kleine Spiele mit uns. Ein Ziel von uns ist es Jungs und Mädchen mehr zu mischen und die Jungs auch für andere Spiele als Fußball/Rugby zu begeistern. Auch stellt die Sprache für uns noch ein Problem dar, denn bis auf wenige Ausnahmen können die Kids kaum bis gar kein Englisch und wir nur wenige Wörter Xhosa. Trotzdem hat bisher alles dann doch irgendwie geklappt.
Zu erwähnen ist noch, dass ich die Trikotspende vom VfL Osnabrück nun an der Schule für jede Klasse als Leibchen benutze und die Kinder die Trikots unglaublich gut finden. Ich erzähle den Kindern natürlich nur die Wahrheit, nämlich dass der VfL Osnabrück der beste Verein Deutschlands ist. Ob sie das verstehen ist eine andere Sache... zumindest ist das Wappen des VfL nun auch in Südafrika bekannt und der ein oder andere Sticker befindet sich schon an einigen Stellen in Südafrika...!
Die Arbeit an der Schule macht mir auf jeden Fall weiterhin Spaß und es ist immer schön, wenn man die Klasse betritt und alle Kinder anfangen zu jubeln, weil sie sich so auf den Sportunterricht freuen.
Leider sind wir nicht wirklich in das Kollegium der Schule eingebunden, sodass wir kaum etwas mit den Lehrern der Schule zutun haben, aber vielleicht ergibt sich das noch mit der Zeit. Unwohl fühle ich mich dort trotzdem nicht.
Nun zu meinem Nachmittagsprojekt: Weiterhin mache ich gemeinsam mit Clemens das Ruderprojekt. Dies machen wir dreimal die Woche, nämlich Montags, Dienstags und Freitags. Momentan haben wir 8 Kinder von der A.W. Barnes, einer gut organisierten Schule, an der zwei Freiwillige (Yunis und Lina) den Sportunterricht machen. In der letzten Zeit musste das Ruderprojekt leider öfters ausfallen, da es einfach viel zu windig war und dann das Rudern auf dem Fluss nicht möglich ist. Wenn trotzdem gutes Wetter ist fahren wir mit den Kindern ab und zu zum Pool und gehen dort mit den Kindern schwimmen, wozu ich dann auch auf die Spenden zurückgreifen darf. Wenn es allerdings kalt ist/regnet muss das Projekt leider ausfallen.
Schön zusehen ist, dass die Kinder, die gerade angefangen haben mit dem Rudern gute Fortschritte machen und alle Kinder Spaß am Projekt haben. Man merkt auf jeden Fall, dass die Kinder aus einer etwas "besseren" Schule kommen, vom Verhalten her und auch von der Sprache, denn die Kinder der A.W.Barnes reden sehr gutes Englisch. Dazu trägt meiner Meinung nach der Schulleiter Mr. Gamiet bei, der sehr engagiert ist und die Schule gut strukturiert.
Was sonst noch zu erwähnen ist ist, dass wir mit hoher Wahrscheinlichkeit den VW Caddy wiederbekommen, mit dem Vorfreiwillige leider einen Unfall gebaut haben. Dies würde einiges erleichtern, denn unsere beiden VW Golf v0n 1990 bereiten in letzter Zeit immer größere Probleme und fast jeden Tag ist einer von beiden in der Werkstatt...
Weiterhin fühle ich mich hier immer noch sehr wohl und vor allem mit meinen Mitbewohnern läuft es echt super! Wir haben auch schon gute Freunde hier kennengelernt, mit denen wir am Wochenende viel machen und somit East London noch viel besser kennenlernen. Auch der erste heftige Sonnenbrand wurde sich letzten Sonntag eingefangen und macht nicht gerade viel Spaß beim Liegen....Naja, der Sommer kommt jetzt erst noch...!
Grüße aus Südafrika!